Die Kashmir Yogapraxis

„Der Wind kehrt dir das Hören, die Sonne zeigt dir das Sehen, die Erde lehrt dich das Wissen und der Atem zeigt dir die Unendlichkeit in dir“
Ein indischer Lehrer

Kashmir Yoga für Einsteiger

„Das Einfache noch einfacher machen“ Dr. M. L. Gharote

Hier praktizieren Sie in erster Linie Asanas (Körperhaltungen). Spezielle, meist statische Übungen, schulen Ihr Körperbewusstsein und helfen Ihnen den Körper zu stärken und flexibler zu machen. Gleichgewichtshaltungen lassen Sie nach kurzer Zeit ausgeglichener werden. Leichte Atemlenkungen wirken entspannend. Sie nehmen Körper und Geist besser wahr und lernen die eigenen Impulse besser zu deuten.

Regelmäßige Praxis (min.1 x pro Woche 90 min.) ist im Anfang unbedingt erforderlich. Sie werden erstaunt sein wie schnell sich dadurch Fortschritte bemerkbar machen. Ich lade Sie ein Freude und Vergnügen daran haben etwas für sich selbst zu tun.

Yoga Symbol Yogi
Yoga Symbol Yogi & Lotus

Kashmir Yoga für Fortgeschrittene

„Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da“ Kafka

Der Maßstab für „Fortgeschritten“ ist natürlich fließend. Nicht die Beweglichkeit ist entscheidend, sondern das „sich auf den eigenen Körper einlassen“ können. Die Grundhaltungen sind bekannt. Sie beginnen sich mehr auf die Atmung und die Details zu konzentrieren und nehmen Ihre eigenen Grenzen wieder besser wahr. Ihre Asanapraxis wird komplexer und umfangreicher. Am eigentlichen Endpunkt der Haltungen werden sie innerlich völlig entspannt sein, ohne die Haltung im Äußeren zu verlassen.

Vermutlich haben einige Schüler des Patanjali (ein herausragender Lehrmeister; ca. 250 Jahre vor Christus) die ersten Lehrsätze des Yoga aufgeschrieben. Die sogenannten 196 Sutren sagen in verschlüsselter Form bis heute alles, was das Yoga ausmacht.

Patanjali schreibt u.a. in Sutra II. 47: Ein ozeanisches Gefühl der Weite solle sich einstellen. Hier beginnt das eigentliche Fortschreiten; die Körperübungen beginnen auf geistiger und seelischer Ebene zu wirken. Dies zu erleben und zu erlernen verlangt jedoch Zeit und viel regelmäßige Übung.

Ein weiteres Thema sind die Kriyas (tiefergehende Reinigungstechniken, wie z.B. Nasen- oder Magenreinigung). Kriyas werden nicht im normalen Unterricht gelehrt, sondern nur in speziellen Seminaren angeboten. Kriyas sind sehr effektiv und ein Muss für den spirituell suchenden Schüler.

Nach guter und langjähriger Praxis oder Vorbildung biete ich Ihnen auch Pranayama (intensive Atemtechniken mit Atempausen) an. Konzentrationsübungen und Hinführung zur Meditation runden das Bild ab.

„Nicht den Sinn suchen, sondern Sinn sein“  Leopoldo Chariarse

Yoga Symbol Lotus

Das Kashmir Yoga

Kaschmir ist eine Region zwischen Indien und Pakistan, die meistens nur durch politische Unruhen bekannt geworden ist. Eine Yogarichtung nach einer blühenden und einzigartigen Landschaft zu benennen ist recht ungewöhnlich. Doch wahrscheinlich hat schon die verschwenderische Schönheit dieser Gegend etwas mit Yoga gemeinsam.

Durch meinen Lehrer Leopoldo Chariarse kam ich vor Jahren mit diesem Yoga in Kontakt und bin seitdem vom kaschmirischen Yoga genauso begeistert wie fasziniert und dankbar. Leopoldo Chariarse, ein ebenso exzellenter Lyriker und Musiker wie Yogalehrer, wurde jahrzehntelang von einem der letzten europäischen Weisen unserer Zeit, nämlich Jean Klein ( gest.1998) unterrichtet.

Jean Klein war u.a. einer der wenigen Schüler von Swami Lakshman Joo (1907 – 1991), einem der großen Meister des kaschmirischen Sivaismus in Text und Praxis. Swami Lakshman Joo bezog sich auf die Schriften und Kommentare der alten indische Ur-Texte und gab viele verschlüsselte Weisheiten und Mysterien an seine Schüler weiter. Der gelehrte Yogi Abhinavagupta brachte schon im 10 /11 Jhr. n. Chr. mit seinem Tantraloka etwas Licht in diese Ur-Texte und verhinderte, dass dieses Wissen verloren ging.

Einer der ins deutsche, übersetzten Urtext , das Vijnana Bhairava (das göttliche Bewusstsein, 112 Weisen der mystischen Erfahrung im Sivaismus von Kashmir) wurde ca. im 6 Jahrhundert nach Chr. in Indien verfasst. Den Sinn der Texte kann man jedoch nicht allein erlesen, sondern man muß Sie mit Körper und Geist durchdrungen haben, um Sie zu verstehen.

Obwohl Sie weder philosophisch, religiös noch zeitlich zusammenpassen sind diese Texte für mich eine Art Weiterführung oder Ergänzung der 196 Sutren (Leitsätze) des Patanjali (ein  Yoga-Gelehrter, ca. 250 Jahre vor Christus). Kurze, alles erklärende Verse wurden mündlich von Lehrer zu Schüler weitergegeben. Einige Schüler schrieben den Text auf und so entstand ein einzigartiges, echtes Buch über Yoga.

Yoga in der kaschmirischen Tradition

Das Ziel des Yoga ist die Befreiung von allem Leid, die Selbstverwirklichung, die letzte Freiheit. Die Anweisungen und Techniken im Kashmir Yoga werden in 3 Ebenen eingeteilt. Jede Ebene hat eine Verbindung zur Freiheit.

  1. anavopaya (der Pfad des Individuums)
    In dieser Ebene ist die Energie der Aktion vorherrschend. Die Praxis von Asana und Pranayama stehen im Vordergrund.
  2. saktopaya (der Pfad der Sakti, der Energie)
    Diese Ebene umfasst alle mentalen Techniken:
    – Meditationen
    – Arbeiten mit der kreativen Imagination.
    – Konzentration auf den Übergang zwischen zwei Gedanken
    – Konzentration auf den Übergang zwischen zwei Atemzüge
    – Konzentration auf den Übergang zwischen schlafen und Wachen.
    – Die Arbeit mit der Leere (Sunya) und dem Raum ist eine faszinierende Möglichkeit auf Entdeckungsreise zu gehen und Dinge so zu betrachten wie man sie noch nie erlebt hat. Weiterhin führt die Leere nach intensiver, angeleiteter und disziplinierter Praxis zum  Schlüssel der Transformation.
  3. sambhavopaya (der Pfad des Siva, des reinen Bewusstseins)
    In dieser Ebene geht es um noch mehr um Gedankenstillstand oder Gedankenleere. Hier werden keine Techniken mehr angewandt. Diese Ebene ist eine Gnade, ein Geschenk.
Yoga Symbol Herz & Hände
Yoga Symbol Kreis

Hatha – yogische Körperarbeit  in der Kashmir – Tradition

Jean Klein unterrichtete diese Art von Yoga bis 1998 zusammen mit spirituellen Anweisungen fast 35 Jahre in Europa und den USA. Leopoldo Chariarse ist noch heute auf der ganzen Welt lehrend aktiv. Während der Körperpraxis wird der Energiekörper durch die Vorstellungskraft und den Tastsinn aktiviert. Dies bedingt, das der Schüler eine gewisse yogische Reife und somit einen entspannten Geist erreicht hat. Dieser entspannte Geist weiß inzwischen, das Zufriedenheit und Glück nicht in Objekten zu suchen oder ein Ergebnis Ego – gesteuerten Verhaltens ist. Durch einen „lauschenden“ Geist kann die Körperpraxis zu einer Kunst vervollkommnet werden, in der sich die tieferen Schichten der Empfindung öffnen. Der Energiekörper beginnt aufzuwachen und Schicht um Schicht der im Unterbewusstsein verankerten Konditionierungen kommt an die Oberfläche und löst sich auf. Diese Konditionierungen (z.B. angelernte, angeborene oder übernommene Reiz-Reaktions-Muster) sind in unserem Gehirn verankert und halten den Energiekörper (oder auch pranischer Körper genannt) klein. Nach dem Verschwinden der Konditionierungen wird der Energiekörper wieder größer und größer. Die Kommunikation zwischen dem physischen und subtilen, feinstofflichen Körper oder in anderen Worten zwischen dem physischen Körper und dem Geist finden durch die Übertragung des Energiekörpers statt. Durch die Erweckung dieses Energiekörpers wird der psychologische und spirituelle Effekt von Hatha – Yoga wesentlich erhöht.

Frei nach Leopoldo Chariarse, Koos Zondervan, Vijnana Bhairava (Übersetzung von Bettina Bäumer) und eigener Erfahrung.

Meister und Lehrer

Leopoldo Chariarse & Jean Klein
Kashmir Yoga Meister
Yoga Symbol Yogi
Dr. Gharote vom Kaivalyadhama Institut
Kashmir Yoga Meister